Sonne Satt.

Hallo an alle,

die Älteren unter uns werden sich noch erinnern: Meine Fotografenlehre liegt inzwischen über 40 Jahre zurück. Das digitalste, das wir damals hatten, war ein Belichtungsmesser, dessen kleiner Zeiger irgendwie per Blende oder Verschlusszeit in ein akzeptierbares Mittelfeld bugsiert werden musste. Die Empfindlichkeit – neudeutsch ISO, damals noch DIN – war durch die eingelegte Filmrolle für die nächsten zwölf oder 36 Aufnahmen fest und nicht zu verändern.

Klar gab's damals schon wechselbare Filmrückteile. Bei den großen Fachkameras durch die Filmkassetten üblich, bei den Mittelformatkameras durch erhöhten finanziellen Einsatz gerade noch erschwinglich und bei vereinzelten Kleinbildfabrikaten zumindest möglich. Allerdings war seinerzeit nicht sicher, ob sich der Multitrilliardär Dagobert Duck überhaupt der Fotografie zugewandt hatte.

Worauf wollte ich nun jetzt schnell nochmal hinaus ?

Ach ja: Die Helligkeit war mit den genannten Parametern eigentlich ganz gut regelbar. Zwar nicht separat Lichter oder Tiefen, aber war immerhin. Anders war es, und jetzt kommen wir endlich mal zum Thema, mit der Sättigung. In PhotoShop nur wenige Mausklicks entfernt und sogar für jede einzelne Farbe separat steuerbar und mit Masken nochmal feiner zu definieren, gab es damals mit eher zeweifelhaften Aussichten eigentlich nur den Polfilter. Ziemlich teuer, drehbar vors Objektiv geschraubt, ließ sich so der Himmel etwas satter darstellen, was dann aber oft zur Folge hatte, dass irgendwelche glänzende Oberflächen im Motiv darunter litten. So richtig berechenbar war's eigentlich nie.

Zugegeben der legendäre Kodachrome-Film lieferte da noch die besten Ergebnisse, wenn wirklich satte Farben gefragt waren. War aber damals auch schon ganz schön teuer und ein reiner Diafilm, also nix mit Papierabzügen oder sowas.

Neulich nun schien schön die Sonne, Nachbars Sonnenblumenfeld drängte sich buchstäblich bei jedem Blick aus dem Fenster auf und so schoss ich mal kurz ein paar Schüsse und drehte dann bei der diesmal ausnahmsweise etwas umfangreicheren Nachbearbeitung auch ordentlich am Sättigungsregler. Die Puristen unserer Zunft werden nun die Augenbrauen heben, aber es muss nicht immer der hundertprozentige Realismus auf dem Bildschirm erscheinen. So ein kleines bisschen Kunst kann ja durchaus auch seine Reize haben.

Oder nicht ?

In diesem Sinne also bis bald mal wieder auf diesem Bildschirm...








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